Markierungen von entscheidenen Momenten im Leben.

Entscheidende Momente im Leben sind oft Übergänge. Außer den  „großen“ Übergängen wie Geburt, Heirat und Tod gibt es in unserem Leben noch zahllose andere: Von Kind sein zur Pubertät, von Schule zum Berufsleben, von bei den Eltern wohnend zum selbstständigen Leben, von gesund zu krank sein, aber auch Geburtstage, Trennungen oder der Verlust eines lieben Menschen sind solche Übergänge. Diese „Momente“ sind dadurch gekennzeichnet, dass das Selbstverständliche und das Vertraute plötzlich durchbrochen wird. Eine bestimmte Periode im Leben geht zu Ende und eine neue, noch unbekannte Zeit kündigt sich an. Um bei diesem Übergang von vertraut nach neu still zu stehen und durchdrungen zu werden von der Tatsache, dass sich etwas Wesentliches verändert, sind Markierungen mit bildnerischen Mitteln hilfreich.
Dasselbe was sich auf der persönlichen Ebene abspielt, gilt auch für Organisationen. Auch hier gibt es Übergänge mit oft einschneidenden Folgen für die Betroffenen. Bildnerische Mittel können diesen Veränderungen eine Form geben. Das bedeutet still stehen und zum Ausdruck bringen, was diese Prozesse für den Einzelnen und auch für die Gemeinschaft bedeuten.
Durch in  Materie auszudrücken was in unserem Inneren lebt, wird Erfahrung tast- und fühlbar: Bilder können sprechen wo Worte fehlen. Der Begriff „Bildnerische Mittel“ wird hier übrigens sehr breit gefasst: von Papier, Farbe und Ton bis hin zu Steinen, Ästen, gefundenen und liebenswerten Gegenständen, alles ist zu gebrauchen und kann zum Träger für eine persönliche Bedeutung werden.
Übergänge können das Gleichgewicht sowohl im Individuum als auch im Kollektiv stören.
Das Formgeben bedeutet aktiv zu suchen und den Dialog aufzunehmen mit dem Unbekannten. So können wir ein Verhalten entwickeln gegenüber dem Beängstigenden oder dem Freudigen und wird das Unfassbare wieder tast- und fühlbar anwesend in unserer persönlichen Erfahrungswelt.